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Volkstheater – Der rechte Angriff auf die Kunstfreiheit
Laudenbach/Müller/Mahn/Schmidt

  • Diskussion

Die Neue Rechte hat die Kultur als Kampffeld entdeckt. Aber weshalb interessieren sich AfD-Politiker*innen plötzlich für Tanztheater und zeitgenössische Musik? Und was geht im Kopf von Leuten vor, die Buchhändlern das Auto anzünden oder Sprengsätze in Jugendzentren werfen? Theaterintendant*innen und Pianist*innen erhalten Morddrohungen, das Publikum muss ein Berliner Revuetheater wegen einer Bombenwarnung verlassen, in Zwickau marschieren Skins vor einer Galerie auf, in Stuttgart verlangen AfD-Abgeordnete eine Übersicht über Theatermitarbeiter*innen mit Migrationshintergrund. Rechte Politiker*innen sprechen üble Beleidigungen aus. Nichts davon ist ein Einzelfall.

Der Journalist Peter Laudenbach hat über hundert rechte Übergriffe auf die Kunstfreiheit dokumentiert. Welche Muster lassen sich dabei beobachten? Welche Funktionen und Folgen haben die gezielten Gewaltandrohungen in rechten Eskalationsstrategien? Was macht Theater und Kunstinstallationen zu attraktiven Zielen? Darüber diskutiert Laudenbach mit Ann-Katrin Müller, Politikredakteurin im SPIEGEL-Hauptstadtbüro, sowie mit der Aktivistin, Theatermacherin und Stadtverordneten Mirrianne Mahn. Sie analysieren die Markierung von Feindbildern, das Schüren von Aggression und die Polarisierung der Gesellschaft. Der Angriff auf die Kunstfreiheit ist ein Angriff auf die offene, liberale Gesellschaft.

Ein Projekt im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.