Simon Senn
Be Arielle F
Der Ausgangspunkt der Performance Be Arielle F liegt in dem Moment, als der Künstler Simon Senn die digitale Kopie eines weiblichen Körpers auf der Webseite 3dscanstore.com kauft. Nach dem Download der erworbenen Datei, die eine statische, fotorealistische 3D-Darstellung des Körpers einer jungen Frau enthält, arbeitet Simon Senn daran, die Daten zum Leben zu erwecken. Mit dem Einsatz von Virtual Reality Technologie, einschließlich Sensoren, die für Videospiele genutzt werden, kann er die 3D-Darstellung der Frau schließlich selbst verkörpern. Er schlüpft mit seinem Körper in den Avatar. So werden die Einzelheiten und Charakteristika, Haut und Haare dieses virtuellen Körpers sichtbar. Über Social Media macht sich der Künstler auf die Suche nach der Frau, deren Körper er auf virtuelle Weise bewohnen kann. Er findet sie und tritt mit ihr in einen Austausch, der bis heute andauert. Gemeinsam untersuchen sie diesen dritten digitalen Körper, der zwischen ihnen existiert.
Be Arielle F war bereits bei der Online-Edition von TEMPS D’IMAGES 2021 als digitale Konferenz auf Zoom zu erleben und findet dieses Jahr in der Version für den physischen Raum im tanzhaus nrw statt. Simon Senn, Videokünstler aus Genf, eröffnet in dieser Performance einen Aushandlungsprozess über die vermeintliche Opposition von virtuellen und physischen Welten. Er spielt mit dem Unerwarteten und offenbart die Verflechtungen von Technologie, Repräsentation, Geschlecht und Recht.
Konzeption, Inszenierung: Simon Senn; Mit: Simon Senn, Arielle F und einem virtuellen Körper.
Eine Produktion von Compagnie Simon Senn, koproduziert durch Théâtre Vidy-Lausanne – Le Grütli, Centre de production et de diffusion des Arts vivants – Théâtre du Loup Touring: Théâtre Vidy-Lausanne. Unterstützt von Porosus, Pro Helvetia, Fondation Ernst Göhner, Pour-cent culturel Migros, Loterie Romande. Das Gastpiel wird gefördert durch Pro Helvetia. Weiterhin gefördert im Rahmen des Bündnis internationaler Produktionshäuser, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.