On Violence
#3: Maurizio Lazzarato: Wars and Capital
Lange schien der Krieg nicht mehr Teil politischer Debatten zu sein – er wirkte lediglich als Phänomen aus der Vergangenheit oder als Schicksal entlegener Länder. Der italienische Philosoph und Postoperaist Maurizio Lazzarato erklärte bereits 2018 in seinem mit Èric Alliaz veröffentlichten Buch “Wars and Capital” warum der Krieg nie verschwunden ist. Vielmehr sei er ein konstitutives Element der Beziehungen zwischen Staat und Kapitalismus. Darin argumentiert er, dass wir Klassen-, Rassen-, und Genderkriege, Zivilisations- und Umweltkriege oder Subjektivitätskriege erleben, die den heimlichen Motor der neoliberalen Regierungsweise darstellen. Der “Frieden” ist also keine Alternative zum Krieg, sondern seine Fortsetzung, so Lazzarato. In der dritten Ausgabe der HAU-Diskursreihe “On Violence ” spricht Lazzarato über die permanente Kontinuität kriegerischer Gewalt und ihre jüngsten Ausformungen.
Eine Kooperation von HAU Hebbel am Ufer und Akademie der Künste der Welt (ADKDW). Gefördert durch: Bündnis internationaler Produktionshäuser aus Mitteln der Beauftragen der Bundesregierung für Kultur und Medien.