Nebenan/Mellettünk Unabhängige Kunst aus Ungarn
In der Reihe „Nebenan“ zeigt HELLERAU regelmäßig zeitgenössische Kunst aus Regionen, in denen Künstler:innen unter schwierigen politischen Bedingungen arbeiten. Nach Nebenan Belarus (2022) und Nebenan Ukraine (2023) widmet sich HELLERAU 2024 der unabhängigen Performing Arts Szene in Ungarn.
Die nach der Wende entstandene blühende Theaterlandschaft der Freien Darstellenden Künste in Ungarn war wesentlicher Bestandteil eines vielseitigen Kulturlebens in der postsozialistischen ungarischen Gesellschaft. Auch international war insbesondere das ungarische Theater auf allen wichtigen Festivals und in Produktionshäusern präsent. Seit der Machtergreifung der rechtspopulistischen Partei Fidesz unter Viktor Orbán 2010 findet ein kontinuierlicher Abbau dieser freien Künste statt – durch jahrelange sukzessive Kürzungen, den Wegfall finanzieller Stabilität sowie eingeschränkten Produktionsmöglichkeiten. Renommierte Künstler:innen und Kollektive beenden ihre künstlerische Arbeit oder verlassen das Land. Bemerkenswert ist allerdings, dass sich insbesondere junge Künstler:innen entscheiden, unabhängig zu arbeiten und ihre persönlichen Erfahrungen, künstlerischen Visionen und ihre Sicht auf die Gesellschaft zum Ausdruck zu bringen.
HELLERAU präsentiert aktuelle Arbeiten etablierter ungarischer Companys und einer jungen Tanz- und Performanceszene und initiiert eine öffentliche Plattform für Austausch und Vernetzung. Das künstlerische Programm wird ergänzt durch Panels, Künstler:innengespräche, Filme, Installationen, Musik, Workshops, Open Studios von Residenzkünstler:innen u.v.m.
Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, von der Bundeszentrale für politische Bildung und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.