(c) Armin Smailovic

Milo Rau/Landlosenbewegung MST/NTGent
Antigone im Amazonas

  • Theater

Im letzten Teil seiner Antiken­-Trilogie, die er 2019 mit „Orest in Mossul” begann, entwickelt Milo Rau eine Neudeutung des Antigone-Mythos, die Praktiken des Theaters und des fundamentalen politischen Protestes vereint. Mit Antigones Aufbegehren gegen Kreons Tyrannei hebt Milo Raus Neuinterpretation von Sophokles Tragödie zu einer umfassenden Anklage der Ungerechtigkeit an. In Brasilien, wo etwa 10 Prozent der Bevölkerung 80 Prozent des Bodens besitzen, setzt sich die Bewegung der Landarbeiter*innen ohne Boden (MST) für eine radikale Landreform ein. Als Chor der Landlosen beobachten und kommentieren Aktivist*innen dieser größten Landlosenbewegung der Welt von einer riesigen Videowand herab das Bühnengeschehen zwischen Kreon, Antigone, ihrem Verlobten Haimon und dessen Mutter Eurydike. Die tragische Geschichte von Recht und Unrecht erscheint als blutiges Aufeinandertreffen von traditioneller Weisheit und Turbokapitalismus.

Dauer: 120 Min.
Sprache: Englisch, Portugiesisch, Tukano mit deutschen und englischen Übertiteln
Content Note: In dem Stück kommt es zur Darstellung von Gewalt und Selbstmord.

Konzept, Regie: Milo Rau
Text: Milo Rau & Ensemble
Mit: Frederico Araujo, Sara De Bosschere, Pablo Casella & Arne De Tremerie
Im Video: Kay Sara, Gracinha Donato, Celso Frateschi, Celia Maracaja, Martinez Corrêa, choir of militants of Movimento dos Trabalhadores Rurais sem Terra (MST) and as Theiresias: Ailton Krenak
Dramaturgie: Giacomo Bisordi
Kollaboration Dramaturgie: Douglas Estevam, Martha Kiss Perrone
Dramaturgieassistenz: Kaatje De Geest, Carmen Hornbostel
Konzept Kollaboration, Recherche und Dramaturgie: Eva-Maria Bertschy
Bühne: Anton Lukas
Kostüm: Gabriela Cherubini, An De Mol, Jo De Visscher, Anton Lukas
Licht: Dennis Diels
Musik: Elia Rediger, Pablo Casella
Video: Moritz von Dungern
Video Making Of: Fernando Nogari
Schnitt: Joris Vertenten
Regieassistenz: Katelijne Laevens
Hospitanz Regieassistenz: Zacharoula Kasaraki, Lotte Mellaerts
Produktionsleitung: Klaas Lievens, Gabriela Gonçalves
Assistenz Produktionsleitung: Zacharoula Kasaraki, Lotte Mellaerts
Technische Leitung: Oliver Houttekiet
Inspizienz: Marijn Vlaeminck
Technik: Max Ghymonprez, Sander Michiels, Raf Willems
Besonderer Dank an: Carolina Bufolin

Produktion: NTGent, International Institute of Political Murder (IIPM)
Koproduktion: Wiener Festwochen, Romaeuropa Festival (Rom), Manchester International Festival, La Villette (Paris), TANDEM Scène nationale (Arras-Douai), Künstler*innenhaus Mousonturm (Frankfurt a. M.), Équinoxe – Scène nationale de Châteauroux
In Zusammenarbeit mit: Movimento dos Trabalhadores Sem Terra (Brasilien)
Mit Unterstützung von: Goethe Institut Saõ Paulo, Pro Helvetia Programm COINCIDENCIA – Kulturaustausch Schweiz – Südamerika, Tax Shelter Programm der Belgischen Regierung