Stadt als Byte – Wie Tech-Unternehmen und Immobilienwirtschaft das Leben in der Stadt verändern
Städtische Angelegenheiten betreffen uns alle! Unsere urbane Gesellschaft wächst und mit ihr auch das Interesse an der Stadt als Ressource. Doch was bedeutet das für uns als Städter*innen? Wir laden alle ein, in unseren Laboren gemeinsam mit Aktivist*innen, Theoretiker*innen und Künstler*innen über die Entwicklungen unserer Städte zu diskutieren und zu arbeiten. Ausgangspunkt der Labore sind Projekte und Ansätze von künstlerischen Arbeiten, die im Kontext des Bündnisses Internationaler Produktionshäuser entstanden sind und sich mit unterschiedlichen Aspekten des städtischen Lebens auseinandersetzen: von der Sozialeinrichtung als gesellschaftliche Schnittstelle über die Auswirkungen von Digitalisierung und Logistik in unserem Alltag bis hin zu den Interessen von Konzernen und Strategien, diesen zu begegnen.
Von und mit Felix Hartenstein, Eike Lucas, Erin McElroy, Clemens Melzer, metroZones – Zentrum für städtische Angelegenheiten
22.06. / 12:00–16:00 / HAU2
Stadt als Byte – Wie Tech-Unternehmen und Immobilienwirtschaft das Leben in der Stadt verändern
Von und mit Felix Hartenstein, Eike Lucas, Erin McElroy, Clemens Melzer, metroZones – Zentrum für städtische Angelegenheiten / Deutsch und Englisch mit engl. und dt. Simultanübersetzung / Eintritt frei
In diesem Labor sollen die Zusammenhänge von Tech-Urbanism und Verdrängung an zwei Beispielen untersucht werden: San Francisco und Berlin. Die Expansion der Internetwirtschaft in San Francisco hat die Immobilienpreise in die Höhe schnellen lassen und Gentrifizierung sowie soziale Spaltung beschleunigt. Auch in die Berliner Innenstadt drängen nach Jahren der Deindustrialisierung mit Start-Ups und Logistik-Konzernen neue industrielle Sektoren. In beiden Städten zeugen zahlreiche Proteste von urbanen und sozialen Konflikten. Als Gast aus San Francisco berichtet die Sozial- und Kulturantrhopologin Erin McElroy (u.a. antievictionmap.com) von den Strategien des Widerstands gegen Verdrängung in ihrer Stadt, Felix Hartenstein, Stadtökonom, Urbanist sowie Mitbegründer des Instituts für Wirtschaft und Stadt, und Clemens Melzer, ehemaliger Pressesekretär der Gewerkschaft FAU, die die Deliverunion für Fahrradekurriere von Deliveroo und Foodora, ins Leben gerufen hat, berichten von Auswirkungen des Tech-Urbanisms in Berlin.
22.06. / 12:00–16:00 / HAU3 Houseclub
Urban Frictions – Die Stadt als künstlerischer, sozialer und politischer Wirkungsraum
Von und mit Chim↑Pom, Lenio Kaklea, Lukas Matthaei, MIL M2, Matthias Mohr, Sebastian Quack / Englisch / Eintritt frei
In diesem Labor wird zum Austausch mit Künstler*innen eingeladen, die sich mit und in Communities mit ihren Aktionen politisch positionieren: Chim↑Pom, Lenio Kaklea, Lukas Matthaei, Mil M2 und Sebastian Quack verbinden Kunst und Ästhetik mit konkreten urbanen Interventionen unterschiedlichster Art. Dabei erschließen sie neue Räume und arbeiten bevorzugt mit Perspektivwechseln auf Stadt und Gemeinschaft. Im Labor stellen sie ihre ästhetischen Ansätze und Strategien zu Diskussion und gehen der Frage nach, wie sich die Grenzen, Schichten und Strukturen einer Stadt lesen lassen. Welche Kräfte und Mechanismen wirken, wie entstehen im komplexen urbanen Gefüge selbstbestimmte und vielfältige Zwischen- und Handlungsräume? Welche Kraft können künstlerische Arbeiten im städtischen Raum entfalten?
23.06. / 12:00–16:00 / HAU2
Tschüss Google, das ist jetzt unser Campus! Lasst uns ins Umspannwerk einziehen!
Von und mit Gesundheitskollektiv Berlin, Heart of Code, Prachttomate, Sarah Reimann, Nina Scholz, Anna Stiede, SUPERMARKT Berlin und weiteren Berliner Initiativen / Deutsch / Eintritt frei
Das Labor will eine Was-wäre-wenn-Situation schaffen und Konzepte für die Nutzung des 11.000 m² großen Geländes des ehemaligen Kreuzberger Umspannwerks entwickeln – für den Ort, an dem Google die Gründung eines Campus zur Vernetzung von Start-Up-Unternehmen plant. Wir gehen davon aus: Die Proteste waren erfolgreich. Das Unternehmen hat sich zurückgezogen. Nun wird es konkret: Wie nutzen die Kreuzberger*innen, die Berliner*innen den gewonnen Ort? Gemeinsam mit Vertreter*innen politischer Initiativen werden Antworten entwickelt und Fragen unseres städtischen Lebens diskutiert.
23.06. / 12:00–16:00 / HAU3 Houseclub
Care City – Choreografische Praktiken der Fürsorge
Von und mit Rodrigo García Alves, Katja Heitmann, Kollektiv ZOO, Anna Mülter, Anais Rödel, Liz Rosenfeld, Sander van der Schaaf, Jeremy Wade / Englisch / Eintritt frei
Ausgangspunkt des Labors „Care City“ sind die Erfahrungen der künstlerischen Forschungsreihe „Residenzen im Realen“ des tanzhaus nrw, die Künstler*innen die Recherche in sozialen Einrichtungen wie z.B. der Diakonie, dem Roten Kreuz oder einem Fitnessstudio ermöglicht, um jenseits abgeschlossener Theaterräume städtisches Leben zu erforschen. Die Ergebnisse dieser neuen Schnittstellen von Kunst und sozialem Leben werfen Fragen zu Begegnungsmöglichkeiten und Pflege in Gemeinschaften auf, zu Zusammenhalt und neuen Allianzen im urbanen Gefüge. Diese werden im Labor im direkten Austausch mit Vertreter*innen von Pflege- und Gesundheitsinstitutionen und Künstler*innen diskutiert und praktisch untersucht. In einer von Jeremy Wade entworfenen Situation kommen die Teilnehmer*innen selbst in Bewegung.
Von und mit
Felix Hartenstein, Eike Lucas, Erin McElroy, Clemens Melzer, metroZones – Zentrum für städtische Angelegenheiten