(c) Tania Gheerbrant, After Image 1

HYBRID Box – Modular Gallery for Digital Arts
Tania Gheerbrant – After Image #2

  • Installation

Das Video-Diptychon „After-image #2“ ist eine poetische Erzählung, eine Fabel über die Geschichte des Sehens, eine Geschichte von paralleler Zeit und Raum. Tania Gheerbrant taucht in die Geschichte des Kinos ein und lässt in ihrem Werk zwei historische männliche Hauptvertreter aus dem Bereich des Sehens und der Vorgeschichte des Kinos wieder auferstehen: Jan Evangelista Purkyně (Entdecker des Augenleuchtens) und Étienne- Gaspard Robert (Erfinder der Phantasmagorie). Die Protagonisten der beiden Videos verwandeln sich in weibliche oder androgyne/ geschlechtslose Zombie-Figuren, die mit menschlichen und nicht- menschlichen Spezies verbunden bzw. entfremdet sind und versammeln in ihrer Erscheinung die gesamte symptomatische Symbolik des post- humanen und nicht-maskulinen Blicks.

Mit diesem Diptychon, bei dem jedes Video der Geschichte einer dieser Figuren gewidmet ist, tritt Gheerbrant in die Dialektik der Geschichte der Erinnerung ein und bietet eine subjektive Vision, die sich mit Träumen und Poesie vermischt. Es ist eine Reflexion über die Rolle der Kunst in der theoretischen Forschung, eine Position, die zwischen Erinnerung und Geschichte oszilliert. Bilder, die an die romantische Malerei des 19. Jahrhunderts erinnern, sowie virtuelle 3D-Ansichten machen die Videos zu einem „spielerischen Schutzschild“, der es den Protagonisten ermöglicht, durch dieses halbsterbliche Stillleben und zwischen verschiedenen Erzählsträngen zu navigieren, um neue Geschichten zu gewinnen.

Mit HYBRID wird eine neue internationale Plattform der Künste im digitalen Zeitalter und kritischen Phasen globaler Transformationsprozesse etabliert, gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

HYBRID Box ist ein Projekt in Kooperation mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste und PYLON kuratiert von PYLON mit Unterstützung von GRAFT Architects.