(c) Karin Serafin

CENA 11 / Alejandro Ahmed
Dark Matter

  • Tanz

Seit 22 Jahren leitet Alejandro Ahmed die Kompanie CENA 11 mit Sitz im südbrasilianischen Bundesstaat Santa Catarina, der die rechtsextreme Regierung des Landes unter Jair Bolsonaro maßgeblich stützt. Ein Grund für den Choreografen, Situationen zu entwerfen, die ebenso widerständige wie solidarische Bewegungskräfte freisetzen.
Mit „Dark Matter“ macht Alejandro Ahmed ein physikalisches Phänomen zum Bild verborgener Kräfte: Es handelt sich um jene Materie, die sich nur durch Übertragungsprozesse erfahrbar und sichtbar machen lässt. So bringen die Bewegungen der Performer*innen Emotionen in Mimik und Muskelspannung an die Oberfläche und machen Koexistenz und Anerkennung von Andersheit in einer kinetischen Dramaturgie sichtbar: klingende Erweiterungen des Körpers und brachiale Objekte vereinen sich zu „Kinetic Jewellery“ – jenen Dingen von Gewicht, die Schwerkraft und Fliehkraft über die Körper hinaus verlängern und verstärken.
In den Arbeiten von CENA 11 bricht sich der Wille bahn, körperliche Grenzen zu überwinden. Diese einzigartige Ästhetik, die sich aus einer aufmerksamen Hinwendung zum Körper und seinen Fähigkeiten speist, brachte CENA 11 – nicht ohne nostalgischen Unterton – den Beinamen „Punks der brasilianischen Tanz- und Performance-Szene“ ein. Mit dem Stück „Monotony of Approach and Fugue to Seven Bodies“ und einer ersten Skizze zu „Elephant Protocol“war CENA 11 bereits im Rahmen des Festivals Projeto Brasil 2016 im tanzhaus nrw zu erleben.

 

Konzept, Regie, Choreografie: Alejandro Ahmed; Performance: Aline Blasius, Kitty Katt, Marcos Klann, Luana Leite, Malu Rabelo, Hedra Rockenbach, Karin Serafin, Bianca Vieira, Adélia Wellington, Natascha Zacheo; Sound-, Lichtdesign: Hedra Rockenbach; Bühnenelemente: Diego de los Campos; Video: João Peralta, Thiago Rodrigues, PACT/UFSC e Rodrigo Garces; Produktion, Regieassistenz: Karin Serafin; Technik: Malu Rabelo; Künstlerische Kollaboration: Diego de los Campos, Maria Beraldo, Rodrigo Garcês (PACT – UFSC); Technische Vorbereitung: JUSC-Jurerê Sports Center; Internationale Distribution: Something Great.
Eine Produktion von CENA 11 / Alejandro Ahmed, koproduziert durch das tanzhaus nrw im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt a.M., Sesc Vila Mariana – Sesc São Paulo, Corpo Rastreado, Elisabete Anderle Award for Support to Culture ∕ Arts – 2019 Edition – SC – Brazil, Something Great. Das Gastspiel wird gefördert durch das Goethe Institut.