Foto: Antonia Zennaro. Internationales Sommerfestival 2011, Kampnagel, Hamburg, Festivalgelände

Kampnagel Hamburg

Die ehemalige Kranfabrik wurde 1982 zunächst vom Deutschen Schauspielhaus als Ausweich-Spielstätte genutzt, bevor freie Hamburger Künstler*innen begannen, das Gelände zu bespielen und so vor dem Abriss zu bewahren. Seit 1993 existiert Kampnagel in der derzeitigen Struktur mit institutionalisierter Förderung durch die Behörde für Kultur und Medien.

Kampnagel bietet mit sechs Bühnen und insgesamt 1900 Plätzen, dem großen Foyer und seinem Außengelände eine herausragende Struktur für lokale und internationale Eigen- und Koproduktionen, nicht nur aus den Bereichen Tanz, Theater, Performance und Musik, sondern auch für bildende Kunst, Architektur, Diskurs und Party. Daneben spielen interdisziplinäre Themenschwerpunkte und Festivals eine wichtige Rolle, um relevante Inhalte in kuratorische und künstlerische Thesen zu übersetzen.

Mit eigenwilligen künstlerischen Formen wird gesellschaftliche Realität nicht nur repräsentiert, es werden auch alternative Visionen dazu eröffnet. Für kontinuierliche Horizonterweiterungen sorgt die produktive Konfrontation von (g)lokalen künstlerischen Arbeitsweisen mit internationalen Positionen. Transkulturelle Praxis ist dabei ein zentrales Anliegen – nicht nur ästhetisch, sondern auch auf der Ebene der Akteur*innen und des Publikums.

Kampnagel will nicht einfach ein Kunsttempel sein, sondern öffnet sich in die Gesellschaft und in die umgebende Realität. Die Stadt Hamburg, ihre Communities und Bewohner*innen sind Untersuchungsraum, Schauplatz und Bühne, die mit mobilen Formaten bespielt wird. Mit transdisziplinären Formaten wird gemeinsam nach zeitgemäßen Formen von künstlerischer Arbeit, Partizipation und Wissensvermittlung jenseits des Leitkultur-Gedankens und der Einordnung in Genre-Schubladen gesucht. Seit 2007 ist Amelie Deuflhard Intendantin von Kampnagel.