Tiran Willemse
blackmilk
Für „blackmilk“ eignet sich Tiran Willemse unterschiedliches gestisch-expressives Bewegungsmaterial an und reflektiert, wie dieses gelesen wird. Willemse vernetzt die präzisen Handgesten als choreografisches Element der Formationstänze von Trompoppies (Afrikaans = Trommelmajoretten in Uniform) mit den melodramatischen Posen weißer Starlets und Gesten, die mit Schwarzen Rap-Stars assoziiert werden. blackmilk greift in die Repräsentation Schwarzer Maskulinität mit den Mitteln der Performance ein und öffnet sie für eine andere Komplexität und Sensibilität, die Tiran Willemse als „black male melancholia“, Schwarze männliche Melancholie, beschreibt.
Mit großartigem Sound, Theatereffekten mit frappierender Wirkung und einem Tanz, der zwischen Virtuosität und Verzweiflung schwankt, ist blackmilk ein eindringliches und spannungsgeladenes Solo, das Fragen nach dem Verhältnis von Kunst und Rezeption, Konventionen des Kunstgenusses und Souveränität öffnet.
Gebürtig aus Südafrika lebt Tiran Willemse in Berlin und Zürich und arbeitet sowohl tänzerisch als auch choreografisch. Willemses Arbeiten basieren auf einer sorgfältigen Beobachtung von Raum, Imagination, Geste und Klang. Einen Fokus der Arbeit bildet die Auseinandersetzung mit Praktiken der Aufführung, Kommunikation und Infragestellung des Verhältnisses von Race und Gender. Willemse arbeitete unter anderem mit Trajal Harrell, Jérôme Bel, Meg Stuart, Ligia Lewis und Eszter Salamon zusammen.
Choreografie, Performance: Tiran Willemse; Lichtdesign: Fudetani Ryoya, Tiran Willemse; Musik: Manuel Riegler, Tiran Willemse; Kostüm: lml studio; mit besonderem Dank an: Nkisi, Kevin Bo, Mateusz Szymanówka, Thyago Sainte.
Eine Koproduktion von Tiran Willemse mit Tanzquartier Wien, SOPHIENSÆLE, Berlin, Gessnerallee Zürich und WPzimmer, Antwerpen; Residency unterstützt durch Tanzhaus Zürich, Buda, Kortrijk, LesUrbaines, Lausanne.
Gefördert vom Bündnis Internationaler Produktionshäuser, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.