Thom Luz und Ensemble
Lieder ohne Worte
Ein rauchendes Autowrack auf einer nächtlichen Waldlichtung, aus dessen kaputtem Radio romantische Salon-Träume von Felix Mendelssohn Bartholdy rauschen. Diese musikalische Crash-Skulptur wird im Lauf einer Vorstellung von fünf Klang- und Illusionsexpert:innen minutiös aufgebaut – Scherbe um Scherbe, Klang um Klang. In der Gegenüberstellung zu dieser sich langsam zusammensetzenden Blech-Katastrophe erweitert ein elektrisches Kammermusiktrio Mendelssohns Klavierzyklus Lieder ohne Worte um ungeahnte Hall- und Geräuschdimensionen. So wird das Ende eines Road-Movies zum Ausgangspunkt der neuen Musiktheater-Entwicklung des Schweizer Regisseurs und Bühnenbildners Thom Luz.
„Lieder ohne Worte“ handelt von Schock und Sprachlosigkeit, von Perspektivwechseln, Zerstörung und Zukunft und der notwendigen Neukonstruktion der Gegenwart.
Wie haben wir uns gegen die Wand gefahren? Existieren wir noch? Und was nun? Wo die Worte nicht hinreichen, formieren sich die Töne neu. Im Zusammenspiel von katastrophischen Bildern und musikalischen Überlagerungen entsteht eine filigrane, minutiös durchdachte Raumkomposition.
Koproduktion HELLERAU–Europäisches Zentrum der Künste.
Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.