Reut Shemesh
LEVIAH
Der Militärdienst in Israel dauert 21 Monate und ist für Männer und Frauen verpflichtend. Die israelische Choreografin Reut Shemesh dringt mit LEVIAH tief in die emotionalen, körperlichen und sexuellen Abgründe ihrer eigenen Zeit beim Militär ein und holt Verschwiegenes und Verdrängtes an die Oberfläche. Nicht nur der tägliche Drill ist eine Herausforderung für Körper und Geist, sondern auch der Kampf der Soldat:innen um die Anerkennung ihrer männlichen Vorgesetzten und der Widerstand gegen oftmals übergriffiges Verhalten. Die Erfahrung von Ausgeliefertsein und Kontrollverlust fasst Reut Shemesh gemeinsam mit der Performerin Hella Immler in starken und erschütternden Bildern zusammen.
Mit einer Vorstellung von LEVIAH fing die intensive Zusammenarbeit zwischen Reut Shemesh und dem tanzhaus nrw an, die 2020 in der Einladung mündete, Factory Artist zu werden. Die Künstlerin setzt sich in ihrer Arbeit mit Querverbindungen zwischen sichtbarer Selbstdarstellung von Weiblichkeit und imaginierten Selbst- und Fremdzuschreibungen auseinander. Nach ihrer Ausbildung am ArtEZ in Arnheim und einem Postgraduiertenstudium an der KHM in Köln, lebt und arbeitet sie als Choreografin und Performerin in Köln.
Teil von Factory Finale
Choreografie, Text
Reut Shemesh
Tanz, Kreation
Hella Immler, Reut Shemesh
Musik
Simon Bauer
Licht, Video, Fotografie
Ronni Shendar
Kostüme
Dario Mendez Acosta
Dramaturgie
Daniel Rademacher
Management
Sabina Stücker, Sandra Jasper
Eine Produktion von Reut Shemesh, koproduziert durch TanzFaktur Köln. Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln, die Kunststiftung NRW, das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW und die Kunsthochschule für Medien Köln.