(c) José Caldeira

Marco da Silva Ferreira
Carcaça

  • Tanz

Die Energie von Marco da Silva Ferreiras neuem Stück „Carcaça“ ist umwerfend, ansteckend und treibt den Puls in die Höhe. Die ungeheure Kraft dieser Choreografie zirkuliert von Beginn an zwischen den Tänzer*innen, breitet sie sich schnell aus, erfasst das Publikum und verwandelt den Saal in ein brodelnd vibrierendes Kollektiv. In „Carcaça“ begegnet uns Tanz als kulturelle Praxis, die Gemeinschaften bildet und kollektive Identitäten formt. Seitdem Menschen existieren, tanzen sie. Wie entsteht die Identität einer Gemeinschaft zwischen vergangenen Ereignissen und dem Willen, die Zukunft souverän zu gestalten? Was soll vergessen werden und was wird wiederaufgebaut? Die genau gearbeitete Choreografie ist geprägt durch die Beinarbeit der Tänzer*innen. In rasantem Tempo hüpfen sie von einem Bein aufs andere, wirbeln herum, durchqueren den Bühnenraum. Sie kommen sich nah, lächeln sich an und streben im nächsten Moment wieder auseinander. Dabei zitieren und verarbeiten sie eine Vielzahl unterschiedlicher Bewegungskulturen von traditionellen Volkstänzen bis hin zu Elementen urbaner Tanzkulturen wie Waacking und Kuduro. „Carcaça“ entwickelt sich immer weiter und nimmt dabei so manche unerwartete und erstaunliche Wendung. „Carcaça“, zu Deutsch Gerippe, steht zugleich für Ende und Neuanfang und entfesselt eine entschlossene Bewegung in die Zukunft von Gemeinschaftlichkeit und Freiheit.

Marco da Silva Ferreira lebt und arbeitet in Portugal. Er tanzte für Hofesh Shechter und prägt seit seinem ersten Stück Brother, das 2016 entstand, einen hochintensiven Stil, der die körperliche Kraft und die Ausdauer der Tänzer*innen herausfordert. In „Carcaça“ hebt er diesen hoch-physischen Stil auf eine neue Ebene und erkundet auf bemerkenswerte Weise die politischen und gemeinschaftsstiftenden Potentiale von Tanz.

Dauer: 75 Min.

Hinweis: Sa 02.09. 19:00 Uhr Tastführung für blinde und sehbehinderte Personen. Anmeldung unter ticketservice@tanzhaus-nrw.de

Künstlerische Leitung, Choreografie: Marco da Silva Ferreira; Künstlerische Assistenz: Catarina Miranda; Tanz: André Garcia, Fábio Krayze, Leo Ramos, Marc Oliveras Casas, Marco da Silva Ferreira, Maria Antunes, Max Makowski, Mélanie Ferreira, Nelson Teunis, Nala Revlon; Lichtdesign: Cárin Geada, Ton & Technische Leitung: João Monteiro, Musik: João Pais Filipe (Percussion), Luís Pestana (Elektronik); Kostüme: Aleksandar Protic; Szenografie: Emanuel Santos; Anthropologische Studien: Teresa Fradique; Brauchtumstänze: Joana Lopes; Produktionsleitung Mafalda Bastos; Produktionsmanagement: Mafalda Bastos, Joana Costa Santos; Produktionsstruktur: Pensamento Avulso; Distribution: ART HAPPENS.

 

Gefördert vom Bündnis Internationaler Produktionshäuser, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Produziert von Pensamento Avulso. Koproduziert durch Big Pulse Dance Alliance, Tanz im August/HAU Hebbel am Ufer, New Baltic Dance, Julidans, Dublin Dance Festival und ONE Dance Week, Teatro Municipal do Porto, Centro Cultural de Belém, Centre Chorégraphique National de Caen en Normandie, La briqueterie – CDCN du Val-de Marne, Maison des arts de Créteil, KLAP – Maison pour la danse, CCN-Ballet National de Marseille, Charleroi danse, centre chorégraphique de Wallonie – Bruxelles, December Dance (Concertgebouw and Cultuurcentrum Brugge), La rose des vents – scène nationale Lille Métropole – Villeneuve d’Ascq, TANDEM Scène Nationale Arras-Douai. Kofinanziert durch das Programm Creative Europe der Europäischen Union. Mit Unterstützung von República Portuguesa – Cultura, DGARTES – Direção Geral das Artes. Künstlerische Residenzen A Oficina, Ballet National de Marseille, Escola Superior de Dança, O Espaço do Tempo, Teatro Municipal do Porto.