(c) Maria Baranova

Ligia Lewis
Water Will (in Melody)

  • Tanz

Water Will (in Melody) entstand in Ligia Lewis’ Zeit als Factory Artist und ist mit Sorrow Swag und minor matter Teil ihrer Trilogie BLUE, RED, WHITE. Die fein gesponnene Choreografie für drei Tänzer:innen nimmt das Melodrama zum Ausgangspunkt. Mit der Sprache und dem Begriff des „Willens“ ringend, schafft diese dystopische Fantasie einen Raum, in dem Verlangen, Imagination und das Gefühl eines nahenden Endes ausgehandelt werden. Hier entfaltet sich mit spielerischem Einfallsreichtum eine nasse und löchrige Landschaft: Sie wird zum Schauplatz für eine fiktive Geschichte, die von Instabilität, Neuschaffung und Katastrophen gezeichnet ist. Ligia Lewis eröffnet eine Welt, in der Stimmen und Gesten, Berührungen und Bewegungen wie Wellen fließen – sanft und stürmisch zugleich. Mittels Techniken der Mimesis beschäftigen sich die Tänzer:innen mit der Durchlässigkeit des Theaters: Sie schaffen eine fantastisch anmutende Materialität, die von allem metaphorischen oder symbolischen Gewicht befreit ist. Sich den Möglichkeiten des Haptischen hingebend, wird der Sinn aufgelöst, nur um wieder Form anzunehmen. Durch Prozesse der Entfremdung, der Veräußerung und der Verwirklichung lotet dieses Melodrama die Grenzen seiner eigenen Beschaffenheit aus. So erweckt es sowohl die emotionale Konstitution seiner Protagonist:innen zum Leben als auch das Theater an sich.

Ligia Lewis war neben Claire Cunningham und Choy Ka Fai von 2017 – 2019 Teil der zweiten Factory Artist Generation am tanzhaus nrw. Sie wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, für minor matter erhielt sie den renommierten Bessie Award, für Sorrow Swag den Prix Jardin d’Europe und jüngst erhielt sie die Tabori-Auszeichnung. Im Sommer 2021 fand in Zusammenarbeit zwischen Ligia Lewis und dem tanzhaus nrw das Festival VOLUME UP für ungehörte Stories und unbeachtetes Wissen statt.

Teil von Factory Finale

Konzept, Choreografie: Ligia Lewis; Performance: Dani Brown, Ligia Lewis, Susanne Sachsse; Weitere Performer:innen (alternierend): Jolie Ngemi, Titilayo Adebayo; Dramaturgie: Maja Zimmermann; Lichtdesign: Ariel Efraim Ashbel; Sounddesign: Jassem Hindi, S. McKenna; Bühnenbild: Eike Böttcher; Technische Leitung, Lichttechnik: Catalina Fernandez, Kostüme: sowrong studio; Assistenz: Gilad Bendavid, Carina Zox; Produktionsleitung: Sabine Seifert (HAU Hebbel am Ufer); Touring, Distribution: Nicole Schuchardt, Sina Kießling.
Eine Produktion von Ligia Lewis / HAU Hebbel am Ufer, koproduziert durch tanzhaus nrw, Biennale de l’Image en Mouvement 2018 / Centre D’Art Contemporain, donaufestival, Arsenic, Centre d’art scénique contemporain, Walker Art Center. Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Unterstützt durch das Baryshnikov Arts Center.