Dorothea Tuch

Jan Lemitz
ensembles + wege durch die stadt

  • Installation

In seinen Arbeiten nimmt Jan Lemitz Architekturen und Infrastrukturen zum Ausgangspunkt künstlerisch-fotografischer Recherchen. Im Zusammenhang mit aktuellen Transformationsprozessen im städtischen Raum, setzt er sich aktuell mit der Geschichte und dem bevorstehenden Umbau der ehemaligen Hauptpost am Düsseldorfer Hauptbahnhof auseinander. In das Gebäude wird das Forum Freies Theater (FFT Düsseldorf) zusammen mit anderen Kultureinrichtungen ab 2021 einziehen.

Als innerstädtisches Logistikzentrum der Deutschen Bundespost konzipiert, war das Gebäude mit der Privatisierung der Post und der Umorientierung auf die Straße als primärem Transportweg schon bei Fertigstellung Anfang der 1990er Jahre obsolet. Mit der bis heute wachsenden Bedeutung, die der Zirkulation und Mobilität von Waren zukommt, entsteht eine neue räumliche Ökonomie, die den Wegen zwischen Peripherie und Zentren eine immer größere Bedeutung zukommen lässt, Produktionsstätten in Zentren der Distribution konvertiert und bisherige Konstellationen überschreibt. Anstelle der Schwerindustrie prägen heute logistische Infrastrukturen die Landschaften und Städte an Rhein und Ruhr. In ihrer Neuauflage findet die jahrtausende-alte Seidenstraße als Bahnverbindung zwischen China und Europa mit einem Endpunkt im Duisburger Hafen über hierarchisch-kleinteilige Verteilstrategien den Weg zurück in die Stadt und verbindet globale und urbane Logistik.

In der Installation im Studio des HAU2 kommen mittels fotografischer und bewegter Bilder die Spuren einer komplexen Verflechtung ökonomischer, politischer und (stadt-) geschichtlicher Gegebenheiten zusammen.