Gender Medizin

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Geht ein Mann zum Arzt… Kritische und Künstlerische Stippvisiten in die Gender Medizin

Feminist*innen weisen schon seit Jahrzehnten daraufhin; seit einigen Jahren ist das Thema auch im Mainstream angekommen: Das Geschlecht macht einen Unterschied, wenn es um Krankheit, ihre Symptomatik und die richtigen Behandlungsmethoden geht. Und obwohl das längst bekannt ist, verändert sich: Nichts. Geforscht, entwickelt und dosiert wird weiterhin von, an und für Cis Männer. Was ebenso bekannt ist: Menschen mit wenig Einkommen, schlechterem Zugang zu Bildung, mit Behinderungen, illegalisierte, queere und trans* Personen, Schwarze und Personen of Colour haben nicht nur ein höheres Erkrankungsrisiko, sie werden auch schlechter versorgt. Denn sie entsprechen nicht dem in der Medizin immer noch konstruierten »Prototyp Mensch«. Der Themenfokus versammelt an drei Tagen künstlerische und theoretische Perspektiven auf Ausschlüsse in Medizin, Gesundheit und Care. Catherine Hoffmann singt in ihrem Musical CYSTER ACT über ihre Scheinschwangerschaft mit einem 10 Pfund schweren Zystenbaby, Liz Rosenfeld und Rodrigo Garcia erträumen gemeinsam ein queeres Hospiz, Brian Lobel widmet sich mit dem Projekt SEX WITH CANCER der Frage, wie Menschen mit und nach dem Krebs über Lust und Sexualität bestimmen können und Maria Zimpel erklärt den Körper zum politischen Ort der Selbstbestimmung. Dazu gibt es ein Diskursprogramm: kostenlos, live vor Ort und digital im Stream. Über Vorträge, Podien und aktivistische Vernetzung setzen wir uns zum Beispiel mit den Errungenschaften und Widersprüchen feministischer Gesundheitsbewegungen, mit Gender-Medizin als Auftakt zu einer individualisierten Medizin der Zukunft und mit Rassismus in Forschung und Gesundheitsversorgung auseinander. Außerdem lädt Kampnagel zum Meet-Up lokaler und überregionaler medizinaktivistischer Gruppen ein, die mit Adresslisten, Manifesten und DIY-Versorgungsstrukturen längst nötige Interventionen ins Gesundheitssystem leisten. Stay tuned.