(c) Simone Scardovelli

Antje Pfundtner in Gesellschaft
Sitzen ist eine gute Idee

  • Performance
  • Tanz

mit Kompliz:innen aus Dresden

2016 startete Antje Pfundtner in Gesellschaft eine Trilogie über die Gesetzmäßigkeiten von Zeit und Vergänglichkeit. Ihr Leitmotiv war dabei Albrecht Dürers Kupferstich-Figur „MELENCOLIA I“, eine engelsähnliche Gestalt, die mit hochgezogenen Knien nahe dem Boden kauert. Trotz ihrer Flügel hebt diese Figur nicht ab. Alles ruht: Bewegung, Beweggründe, Arbeit, Zeit – sie stehen still. Ihr Nichtstun verwirrt: Denn tut sie bereits nichts mehr, oder hat sie noch gar nicht angefangen, etwas zu tun? Worin bestünden der Beginn oder das Ende ihres Handelns, stünde sie nicht still?

Das inmitten der Zuschauer:innen stattfindende Solo „Sitzen ist eine gute Idee“ ist der letzte Teil der Trilogie und befragt lauthals, welches Handlungspotential Regungslosigkeit inne hat. Bedeutet beispielsweise Sitzen zwangsläufig Sitzen-Bleiben? Sitzen versus Aufstehen, Aufstehen versus Aufgestanden-Sein. Ist Aufstehen ein kraftvollerer Akt, als sich hinzusetzen? Die Konnotationen von Aufstehen sind: Sich erheben – sich in die Vertikale begeben – handeln – den Aufstand proben. Gerne, aber mit wem? Aufstehen ist jedenfalls ein viel zu kurzer Moment, um ihn so stark zu feiern. Denn Aufstehen ist fürs Erste nur die Dauer seiner Bewegung. Und dann folgt das Handeln.

Zurück zu MELENCOLIA alias Antje Pfundtner: Ja, sie nimmt sich Zeit und denkt gründlich darüber nach, ob sie sich am Ende wieder setzen oder sich viel eher widersetzen wird.

Idee & Konzept: Antje Pfundtner in Gesellschaft
Choreografie: Antje Pfundtner
Tanz: Antje Pfundtner
Dramaturgie: Anne Kersting
Musik: Nikolaus Woernle
Bühne/performative Objekte: Irene Pätzug
Künstlerische Assistenz/die Zeit: Juliana Oliveira
Kostüme: Yvonne Marcour
Licht: Michael Lentner
Produktion & PR: Hannah Melder

Gäste im Rechercheprozess: Christina Ciupke, Cornelia Dörr, Hermann Heisig, Lea Martini, Fabrice Mazliah, Sheena McGrandles, Eva Meyer-Keller, Matthew Rogers, Anna Till, Frank Willens

 

„Sitzen ist eine gute Idee“ ist eine Produktion von Antje Pfundtner in Gesellschaft in Koproduktion mit Kampnagel Hamburg, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden und FFT Düsseldorf. „Sitzen ist eine gute Idee“ wird gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien, den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Kunststiftung NRW. Unterstützt von der Probebühne im Gängeviertel.

Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Das Gastspiel wird unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie den Kultur- und Kunstministerien der Länder.