© Brigitta Jahn

Andreas Dorau/Gereon Klug/Patrick Wengenroth
König der Möwen

  • Anti-Musical

Musicals gelten als Antwort des Spätkapitalismus auf 2.000 Jahre Theatergeschichte. Nun hat sich ein Team um den Dada-Pop-Star Andreas Dorau, Spezialautor Gereon Klug und Theaterregient Patrick Wengenroth zusammengetan, um an die subversiven Anfänge des Genres anzuknüpfen und auf humorvolle Art die üblichen Parameter von Musicals gepflegt zu ignorieren. KÖNIG DER MÖWEN erzählt die Geschichte des Hamburger Plattenladenbesitzers und Möwenfreundes Hans, der sich mit seinem Geschäft auch in prekären Zeiten ideell wie finanziell zu behaupten versucht. Eines Tages bekommt er von der Stadt Hamburg einen faustischen Deal vorgeschlagen, der für ihn alles verändern soll. Auf charmante Art, mit hochkarätigen Schauspieler*innen besetzt (u.a. Tatort-Kommissarin Eva Löbau, Deutsches Theater-Ensemblemitglied Daniel Hoevels und Schaubühne-Resident Andreas Schröders) und von subversierten Hamburger Musikkoryphäen instrumentiert, setzt sich das Stück mit dem absurd widersprüchlichen Verhältnis von Gentrifizierung, Subkultur und Stadtmarketing auseinander. In Zeiten, in denen viele subkulturelle Orte unter der zunehmenden Musicalisierung und Eventisierung von Städten leiden, ist das Musical von Dorau, Klug und Wengenroth das Stück der Stunde – inklusive Weiterdrehung der Widerspruchs-Schraube mit den Mitteln zärtlicher Ironie. Pünktlich zur Premiere erscheint auch das gleichnamige Album mit den Songs aus dem Musical auf Tapete Records.

Konzeption, Text: Andreas Dorau, Gereon Klug
Regie: Patrick Wengenroth
Musik, Komposition: Andreas Dorau, Carsten Friedrichs, Gunther Buskies, Zwanie Jonson
Mit: Eva Löbau, Andreas Schröders, Daniel Hoevels, Kerstin König, Marthe Lola Deutschmann, Julius Forster, Sebastian Doppelbauer, Valentin Richter, Sebastian Suba u.v.a.
Regieassistenz: Henri Höbel
Video: Anne Schulte
Videoassistenz: Brigitta Jahn
Bühne: Christine Grimm
Kostüme: Eva Schmid

Eine Produktion des Internationalen Sommerfestivals Kampnagel. Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und aus Mitteln des Elbkulturfonds der Behörde für Kultur und Medien Hamburg.