
Zvizdal [Chernobyl – So far so close]
1986 – nach der Nuklearkatastophe in Tschernobyl werden 90 Städte und Dörfer rund um Pripjat evakuiert. Die Einwohner:innen verlassen ihre Häuser – und kehren nie mehr zurück. ›Zvizdal‹ ist ein filmisches Porträt von zwei Menschen, die in einer Geisterstadt leben. Das Duo BERLIN, bestehend aus Bart Baele und Yves Degryse, inszeniert ihre Geschichte als eine Doku-Performance. Pétro und Nadia haben nur einander – und führen im Zustand der absoluten Isolation ein scheinbar ungestörtes Leben. Und doch, wenn einmal im Jahr – an Allerseelen – eine Karawane von Autos auf der Hauptstraße vorbeifährt, freuen sie sich. Die soziale Sehnsucht ist nie ganz abgeklungen. BERLIN begleitet Pétro und Nadia von 2011 bis 2016 und versucht, die Entwicklung ihrer Geschichte über die Jahre hinweg zu erzählen. Wie erträgt man die jahrelange Abgeschiedenheit, abgeschnitten nicht nur von menschlichen Kontakten, sondern auch von Strom, Wasser und jeder Form von modernem Komfort? Jenseits jedes Voyeurismus‘ ist ›Zvizdal‹ ein intensives Portrait über Einsamkeit, Überleben und über die Liebe zweier alter Menschen inmitten von wilden Wäldern und der farblosen, geruchlosen und doch allgegenwärtigen Strahlung.
Ukrainisch mit deutschen und englischen Untertiteln
Vor der Vorstellung findet um 19.30 Uhr im Foyer der Impulsvortrag ›State Of The Present‹ zur aktuellen Lage vor Ort — 6 Jahre nach der Produktion von ›Zvizdal‹ statt.
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