
[Still] Claiming Common Spaces
Das Bündnis internationaler Produktionshäuser feiert sein 10-jähriges Bestehen mit einer künstlerischen Bestandsaufnahme, die neue (kultur-)politische Antworten sucht und künstlerische Echos auf eine beständig repressivere Politik weltweit formuliert. Mit der siebten Ausgabe des Festivals Claiming Common Spaces werden die den Wahlkampf dominierenden Themen aus unterschiedlichen künstlerischen Perspektiven heraus gebündelt und verhandelt – ob mit Mitteln des Wrestlings wie bei Choke Hole, die mit Drag, Fake und Spektakel die Theatralität von Politik outcallen und dabei ein klares Statement für die Unverhandelbarkeit von LGBTIAQ+-Rechten setzen. Oder mit einem Blick in die Vergangenheit, um auf die Defizite der Gegenwart hinzuweisen, wie Lina Majdalanie und Rabih Mroué es tun. Oder mit alten Formen des friedlichen Protestes, wie Oozing Gloop, der die Festival-Installation BED-IN mit einer auf Kafka-Motiven basierenden Arbeit bespielt. Ob in einem der Diskursformate oder in anderen Formen: Ein Festival ist auch immer eine Echokammer, in der Austausch und Dialog stattfinden kann, um sich gemeinsam auf die Werte einer progressiven Gesellschaft zu einigen. Still claiming common spaces, still claiming diversity and inclusion!
„The Why of the Whale“ vom belgischen Kollektiv Captain Boomer am Jungfernstieg eröffnete das Festival Claiming Common Spaces
Über 50.000 Besucher*innen am Jungfernstieg und Millionen Clicks in den sozialen Netzwerken: Das internationale Kunstzentrum Kampnagel, Initiator der Kunstaktion des belgischen Kollektivs Captain Boomer, hat den öffentlichen Raum eindrucksvoll in einen Diskurs- und Reflexionsort transformiert und unzählige Menschen damit erreicht.
Eindrücke von Festival
Community of Practice
New Communism in Austerity? Sharing Survival Tactics & Aesthetics of Community
Die siebte Ausgabe des Claiming Common Spaces Festivals widmet sich Fragestellungen nach dem zu erwartenden "konservativen Turn", bei dem soviel schon sicher ist: Die diverse und multikulturelle Gesellschaft muss weiterhin und neu verteidigt werden. In der Community of Practice treffen kulturelle Akteur*innen aufeinander, die an der Schnittstelle zwischen Aktivismus, Kunst und Community-Building arbeiten und Erfahrungen damit gesammelt haben, auch mit knappen Ressourcen Berge zu versetzen und in solidarischen Netzwerken miteinander zu arbeiten – trotz, gegen oder wegen der Verhältnisse. Welche innovativen Potentiale stecken in künstlerischen Mikro-Ökonomien, kreativem Wirtschaften und solidarischer Praxis? Wer hat welche erfolgreichen Best-Practice-Formen erfunden und kann die Erfahrungen weitergeben? Jedes Bündnis-Haus entsendet eine*n Resident*in, die am 3-tägigen Programm im Migrantpolitan unter der künstlerischen Leitung von Anas Aboura und Larry Macaulay in einen Praxisaustausch treten. In der abschließenden "public session" öffnet das Migrantpolitan seine Türen, um die frisch gewonnen Erkenntnisse zu teilen! Still claiming solidarity!
Kuration / Gastgeberteam: Anas Aboura und Larry Macaulay
Ein Projekt des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.