[ANONYMOUS]: „Tanz / Grenze | رقص / مرز“
Tanz verkörpert Leben, Kunst und Kultur – eine zeitlose Entität, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft durchdringt.
Tanz ist flüssig, transzendierend und ein Akt des Widerstandes.
Während Tanz die erste verbotene Kunstform während der Revolution von 1979 war, hat er sich nach 43 Jahren im Rahmen des revolutionären Aufstands für Frauen*, Leben und Freiheit zu einer weitreichenden Protestform entwickelt. Auf den Straßen tanzen Jungen und Mädchen, Väter und Mütter und ihre sich in Bewegung befindenden Körper durchbrechen dabei unterschiedliche Grenzen. Die Transformation des Tanzes von einem Unterhaltungsmedium zu einem vehementen, integrativen gesellschaftlich relevanten Phänomen, war ein langwieriger und beharrlicher Prozess. Nach der islamischen Revolution im Jahr 1979 und mit Beginn des achtjährigen Krieges zwischen Iran und Irak (1980-1988) erfolgte eine sich immer stärker beschleunigende Migration iranischer und internationaler Tänzer*innen aus dem Iran, – die Tanzszene stand vor einer Stagnation.
Die neue Generation von Tänzer*innen mit zeitgenössischen Ansätzen formierte sich mit Beginn der 2000er Jahre, während der relativen Öffnung eines kulturellen Klimas und des Wirtschaftswachstums. Allerdings führte dieser Wachstumsprozess der Tanzszene mit der immer repressiver werdenden politischen Situation zur weiteren Auswanderungswellen ab 2009 und dann ab der aktuellen Protestbewegung nach Jina Mahsas Aminis Tod ab September 2022. Die Protagonist*innen des Tanzwandels sind Tänzer*innen, die sich mit zahlreichen politischen, kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Hindernissen konfrontiert sehen. Trotz dieser Herausforderungen setzen sie ihren Weg entschlossen fort.
Wenn ein Körper zum Stillstand gezwungen wird, dann gesellen sich andere Körper hinzu, bis ein entschlossenes Kollektiv entsteht. Iranische Tänzer*innen vollführen ihre Tanzkunst entsprechend den Entscheidungen des Machtapparats in den eigenen vier Wänden, auf Höfen, in Cafés, Kabaretts, Theaterbühnen, im Untergrund und über geografische Grenzen hinweg.
Das erzwungene Überqueren tausender Kilometer geografischer Grenzen, stundenlange Verhöre, Drohungen, Arbeitsverbote und Arbeitslosigkeit, Gefängnis und die Zahlung hoher Geldstrafen sind nur einige der Belastungen, denen “iranische” Tänzer*innen im Laufe ihres Berufslebens ausgesetzt sind. Das Verlassen des Mutterlandes bedeutet nicht das Ende der Beschränkungen. Der offene Raum und die Freiheit des Westens bzw. Europas und Nordamerikas, die die neue Residenz der Tänzer*innen außerhalb des Irans darstellt, bedeutet für sie nicht zwangsläufig die absolute Freiheit.
Der Schatten der Bedrohung und die Gefahr, dass Tänzer*innen außerhalb des Irans identifiziert werden können, haben einen erheblichen Teil von ihnen dazu veranlasst, bei ihren Aktivitäten im Ausland vorsichtig zu agieren. Trotz vielfältiger Stile und unterschiedlicher Ansätze verbindet iranische Tänzer*innen das Streben nach Kontinuität, Fluidität und das Überwinden innerer sowie körperlicher Grenzen.
Ob sie nun durch ihren Tanz gezwungen sind, das Land zu verlassen und physische Grenzen zu überschreiten, oder innerhalb unsichtbarer Grenzen verweilen – sie bewahren nicht nur die Wurzeln dieses dünnen Tanzbäumchen, das durch den heftigen Sturm seine Blätter verloren hat, sondern erweitern diese Wurzeln sogar kilometerweit von ihrem Zuhause entfernt.
رقص / مرز | [ناشناس]
بهمن ماه ۱۴۰۲
رقص زندگیست. رقص هنر است. رقص فرهنگ است. رقص گذشته است. رقص حال است. رقص آینده است. رقص مبارزه است. رقص سیال و در حرکت است. رقص گذر از مرز است. رقص، اولین هنر ممنوعه انقلاب ۱۹۷۹، پس از ۴۳ سال در طی خیزش انقلابی زن، زندگی، آزادی به حرکتی اعتراضی و فراگیر تبدیل شده است. دختران و پسران جوان همانند پدران و مادرانشان در خیابان می رقصند و با حضور بدنهای در حرکتشان مرزهای متفاوتی را در مینورند.
رقص دیگر برای ایرانیان «فوبیا» نیست و رقصنده هم تنی صرفا « سرگرم کننده». مسیر دگردیسی رقص از مدیومی «سرگرم کننده» به پدیده ای به شدت اعتراضی و فراگیر در تمام سطوح جامعه به آسانی نبوده است. مسیری که دهه ها به آرامی و صبوری و بی هیاهو طی شده است.
پس از انقلاب اسلامی ۱۹۷۹ و ترک رقصندگان ایرانی و خارجی از ایران و با اغاز جنگ ۸ ساله ایران و عراق در سالهای ۱۹۸۰ تا ۱۹۸۸ صحنه رقص با رکود مواجه شد. نسل جدید رقصندگان با رویکرد رقص معاصر با آغاز دهه ۲۰۰۰ میلادی و باز شدن نسبی فضای فرهنگی و رشد اقتصادی تشکیل شد. اگر چه این روند رشد با تغییر نگرشهای سیاسی و فرهنگی سیستم حاکم منجر به موجهای بعدی مهاجرت از سال ۲۰۰۹ و پس از ان از سپتامبر ۲۰۲۲ گردید.
رقصندگان با وجود موانع بیشمار سیاسی، فرهنگی، اقتصادی و اجتماعی مواجه بوده اند، پرچمدار استمرار و پیوستگی بوده اند. رقصندگانی که در مواجهه با مانع توقف نکرده اند و به این مسیر پر پیچ و خم و غیر هموار ادامه داده اند. اگر تنی مجبور به توقف شده ، نه تنها یک تن بلکه تنهایی به او اضافه شده اند.
رقصندگان در ایران، دور از جمعیت در پستوی خانه، در حیاط، صافه، کاباره، دربار، روی صحنه تئاتر، در زير زمین و ورای مرزهای جغرافیایی رقصیده اند. گذر اجباری از هزاران کیلومتر مرز جغرافیایی، ساعت های طولانی بازجویی، تهدید، ممنوع الکاری و بیکاری، زندان و پرداخت جریمه های سنگین نقد صرفا بخشهایی از فشارهایی است که یک رقصنده «ایرانی» در طی حیات حرفه ای خود با ان مواجه است.
خروج و فاصله گرفتن از سرزمین مادری به معنای پایان قید و بند نیست. حضور در فضای آزاد اروپا و آمریکای شمالی که محل اقامت جدید رقصندگان خارج از ایران است، به معنای ازادی کامل برای انها نیست. سایه تهدید و امکان شناسایی رقصندگان خارج از ایران موجب ان شده که بخش قابل توجهی از انها در فعالیتشان در خارج از کشور محتاطانه عمل کنند.
با وجود تنوع در سبک و تفاوت در نگرش به رقص، آنچه دارای اهمیت است، استمرار، سیالیت و عبور از مرزهای درونی و فیزیکی رقصندگان ایرانی است. چه آنها که به واسطه رقصشان مجبور به ترک خانه و گذر از مرزهای فیزیکی شده اند و چه آنها که در درون مرزهای نادیده و غیرملموس مانده اند، نه تنها ریشه نهال نازک اندام رقص را که در زیر طوفان سهمگین شاخ و برگهایش را از دست داده بود، حفظ کرده اند، بلکه موفق به انتقال ریشه ها در کیلومترها دورتر از خانه شده اند.